Was ist Sucht?

Sucht = Drogen?

Du möchtest einen Beitrag für Ausweg Gesucht produzieren, das Thema Sucht ist dir aber eher fremd? Du denkst im ersten Moment an Drogen und Alkohol, hast aber davon gehört, dass es noch viele andere Suchtmittel gibt?

Hier findest du Infos zum Thema und Anregungen für deine Beitragsidee. Dies kann dir die Recherche für deinen Beitrag erleichtern, aber auch wichtige Hinweise zur Behandlung von Süchten geben. Außerdem findest du Kontaktdaten von Beratungsstellen – Du kannst die unten angegebenen Adressen auch nutzen, um dort Informationen für deinen Beitrag zu erfragen.

Was ist Sucht?

Eine Sucht – oder moderner gesagt eine Abhängigkeitserkrankung – kann in verschiedenen Formen der psychischen oder physischen Abhängigkeit auftreten. Man spricht von einer ausgebildeten Sucht, wenn man abhängig von einem Verhalten oder einer Substanz ist, und über keine Selbstkontrolle mehr verfügt. Sie kommt unvorhergesehen und langsam – man kann beinahe nach allem eine Sucht entwickeln. Natürlich beispielsweise nach Nikotin und Alkohol, aber auch nach Sport, Shoppen und sogar nach dem Smartphone. Es gibt mehrere Auslöser: Verzweiflung, Gruppenzwang und Neugierde sind nur ein paar von ihnen.

Süchte entwickeln sich in fast allen Fällen schleichend und werden zunächst ignoriert oder verleugnet. Sie sind wie Depressionen oder Psychosen als psychische Erkrankung anerkannt, die sich zudem häufig negativ auf die körperliche Verfassung auswirken. Es gibt viele Faktoren, die eine Sucht hervorrufen können. Der erste Faktor begründet sich im Menschen an sich und in seiner Bereitschaft, seine Lebenssituation durch Drogen oder Verhaltensweisen wie Glücksspielen vermeintlich zu „verbessern“. Gelegenheit ist ein weiterer Faktor. Ist der „Stoff“ gerade zur Verfügung, wird man dazu verleitet – etwa auf Partys.

Kontrolle verlieren

Meist rutscht man unbemerkt in die Sucht hinein, zum Beispiel in Prüfungsphasen. Pillen sind eine einfache und schnelle Lösung, leistungsstark zu sein und den Druck besser auszuhalten. Viele sehen sich zu dem Zeitpunkt nicht als süchtig, denn es ist ja „nur vorübergehend“. Doch schnell verliert man die Kontrolle über den Konsum. Das heißt noch nicht, dass man in jedem Fall süchtig ist. Aber man sollte sich Hilfe holen, da man stark gefährdet ist und es schon jetzt sehr schwer ist, den Konsum allein einzustellen und man sich somit auf dem direkten Weg in die Sucht befindet.

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Was ist eigentlich Suchtprävention?

Die Suchtprävention beschäftigt sich mit den Risiken von Verhaltenssüchten – wie Glücksspiel, Internet und Essstörung – sowie die Abhängigkeit von Substanzen. Legale Drogen, wie Alkohol und Zigaretten, werden häufig nicht als „richtige“ Sucht gesehen. Die Prävention setzt hier auf die Aufklärung darüber, ob und welcher Konsum gesundheitlich verträglich und ab wann der Konsum gesundheitlich schädlich ist. Bei illegalen Drogen wird versucht, einen Einstieg in den Konsum zu verhindern. Aber auch bei bereits Konsumierenden, die noch nicht abhängig sind, kann durch eine Suchtprävention ein Ausstieg ermöglicht werden.

Und wo kriege ich Hilfe?

Wenn du dich unwohl mit deinem Konsum oder Verhalten fühlst, weil du dir mehr Kontrolle darüber wünschst, sollte man sich professionellen Rat suchen. Dafür gibt es einige unterschiedliche Angebote in Bremen. Wichtig ist zu wissen: Der/die Ratsuchende bestimmt grundsätzlich, wie weiter verfahren wird – man wird zu nichts gezwungen.

  1. Wenn du Unterstützung willst oder Hilfe suchst, weil du selbst, eine Freundin/ein Freund oder ein Familienmitglied nicht mehr alles im Griff zu haben scheinst, kannst du zum ReBuz gehen.
  2. Du kannst auch ein erstes Gespräch mit Sozialarbeiter*innen führen, zum Beispiel beim Landesinstitut für Schule in Bremen.
  3. Du kannst auch zu der Suchtberatungsstelle ESCAPE oder zum Gesundheitsamt gehen. Die Gespräche, die du dort führst, stehen unter Schweigepflicht. Suchtberatungsstellen sind nicht nur für schwere Fälle zuständig, aber darauf spezialisiert. Außerdem können Angehörige dort Rat bekommen.
  4. Bei der ambulanten Suchthilfe kannst du ebenfalls anrufen und dich beraten lassen.


Online-Hilfe im Netz

  • Freundeskreise bietet einen anonymen Chat, in dem Betroffene und Angehörige ihre Probleme ansprechen können: http://chat.freundeskreise-sucht-baden.de
  • Bei Drugcom kann man sich über legale und illegale Drogen informieren, sich austauschen und online professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
  • Speziell für Raucher bietet nutzdeinechance Unterstützung beim Kampf gegen die Nikotinsucht.
  • Eine weitere Anlaufstelle ist blu:prevent. Sie bieten unter anderem eine App, mit der man sich informieren und anonym beraten lassen kann. Man findet auch Erfahrungen von Menschen, die ähnliches erlebt haben.
  • Vernetzung und Unterstützung für Fachkräfte des Themas „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ bietet link it.

SELBSTHILFEGRUPPEN

Natürlich kannst du auch erst einmal mit Leuten reden, die sich auskennen: In Selbsthilfegruppen arbeiten Menschen, die ihre Sucht im Griff haben, an sich und für andere zum Thema. Zwar steht bei diesem Arbeitskreis Alkohol im Titel, du kannst dich aber trotzdem dort melden, wenn du über eine andere Sucht reden möchtest.
http://www.arbeitskreis-alkohol-bremen.de

Vor allem für Jugendliche: Junge Selbsthilfe (damit du mit deinen Sorgen und Problemen NICHT ALLEINE bleibst).

Die Fachstelle für die Beratung bei Glücksspielsucht ist in Bremen über die Uni Bremen organisiert: https://www.gluecksspielsucht.uni-bremen.de/beratungsangebot
Sie sehen sich als das zentrale Bindeglied zwischen Suchthilfe und Suchtforschung und bieten Beratung und themenspezifische Fortbildungen. Außerdem arbeiten sie an Projekten zur Erforschung der Glücksspielsucht. Die Website beinhaltet viele nützliche Links zu Artikeln und kurzen Videos rund um’s Thema Glücksspielsucht.

NOTFÄLLE

Wenn jemand akut in Schwierigkeiten ist, also sofort Hilfe braucht, muss die Person meistens ins Krankenhaus. Das kann man über den Sozialpsychiatrischen Dienst anstoßen – oder man ruft im Krankenhaus direkt an. Man kann auch einfach bei den Krankenhäusern anrufen und erfragen, wer zuständig ist.

Wusstest du, dass Menschen mit psychischen Krisen auch den Rettungsdienst rufen sollen? Apropos anrufen: Manchmal möchte man ja einfach nur quatschen. Anonym bieten das z.B. die Telefonseelsorge (klingt altbacken, ist aber gut) und die Nachtwanderer an. Das ist keine Bürgerwehr, sondern Menschen, die Gespräche bei Sorgen anbieten!

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